Barrierefreiheit: Messen ohne Hindernisse

13. Juni 2017

Barrierefreiheit ist kein Randthema. Menschen mit Behinderung fordern zu Recht gesellschaftliche Teilhabe. Und die beginnt mit Rampen, Fahrstühlen, breiten Zu- oder Durchgängen, automatisch öffnenden Türen sowie rollstuhlgerechten Toiletten. Auch in der Messebranche wird dem Thema inzwischen Raum zugestanden. Messeveranstalter, die Barrierefreiheit anstreben, müssen dabei bisher selbstverständliche Standards ändern. Das Gleiche gilt für Messearchitekten, die barrierefreie Messeauftritte gestalten möchten. Es reicht nicht aus, wenn sich Rollstuhlfahrer ungehindert in Hallen oder an Ständen bewegen können. Für Besucher mit Hörgeräten, die von der Lautstärke und dem Stimmengewirr überfordert sind, kann eine angepasste Beschallung hilfreich ist. Menschen mit Sehbehinderungen können durch ein klar strukturiertes Leitsystem bei der Orientierung unterstützt werden. Bei Diskussions- und Vortragsveranstaltungen sollten die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Video- und Bewegtbild-Präsentationen lassen sich um Gebärdensprache oder Untertitel erweitern und veränderbare Schriftgrößen bei digitalen Texten erleichtern das Lesen.

Maßnahmen, die Barrierefreiheit auf Messen ermöglichen, sollten von Anfang an von allen Teilnehmern auf allen Ebenen angesprochen werden. Vielfach geht es um Veranstaltungstechnik, die der Veranstalter bereitstellen muss. Mit wohldurchdachten Anmeldetools lassen sich die speziellen Bedürfnisse der Besucher abfragen. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass Messebauunternehmen und Agenturen den Dialog mit ihren Kunden suchen und diese frühzeitig für das Thema sensibilisieren.

Von einer barrierefreien Veranstaltung profitieren nicht nur Besucher mit Behinderung, sondern alle Messeteilnehmer. Ältere Menschen, die – auch ohne behindert zu sein – in ihrer Beweglichkeit, ihrem Seh-, Hör- oder Wahrnehmungsvermögen eingeschränkt sind. Messebesucher mit Gipsverband und Krücken. Eltern, die eine Messe mit einem Kinderwagen besuchen. Sie alle können vor ähnlichen Hindernissen stehen wie ein Rollstuhlfahrer, ein Kleinwüchsiger oder ein Sehbehinderter. Nicht zuletzt lässt sich eine barrierefrei gestaltete Messe gut nach innen und außen kommunizieren – und vermarkten.

Lektüretipp: In ihrem Blog „Stufenlos“ hat die behinderte Autorin Christiane Link mehr als 200 Beiträge veröffentlicht, um auf die Bedürfnisse von behinderten Menschen aufmerksam zu machen und um mögliche Lösungen für Defizite aufzuzeigen.

Hannover Messe 2017: Wer baut in Zukunft unsere Autos?

8. Mai 2017

Einer meiner ersten Messebesuche und dann direkt die Weltleitmesse der Industrie – die Hannover Messe. Mein Name ist Anna-Lena Heukrodt und ich bin seit Oktober letzten Jahres duale Studentin bei imb: troschke und war mit einer unserer Architektinnen auf der Hannover Messe. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Erstmal orientieren. In welcher Halle befinde ich mich und wo muss ich hin, um meine Kollegin zu finden?

Alle Hallen des weltweit größten Messegeländes waren mit Ausstellern belegt. Es gab nochmal separate Leitmessen, wie z.B. die ComVac oder die Digital Factory und riesige Messestände von Weltkonzernen aus den unterschiedlichsten Branchen.

Von der einzelnen Roboterhand bis zu den mächtigsten Roboterarmen weltweit, die problemlos Autos oder riesige LED-Leinwände in jegliche Richtung bewegen können – auf der Hannover Messe war alles vertreten, was die Arbeit erleichtern soll. Es wurden viele Assistenzsysteme vorgestellt, die Menschen bei der Arbeit unterstützen sollen. Sei es in der Automobilindustrie oder Lagerlogistik. Vor allem das Schwenken von Autos und diversen anderen Gegenständen war bei vielen Herstellern besonders beliebt. Das Unternehmen HIWIN hat sich dafür entschieden, Laserschwerter wie bei Star Wars von Roboterarmen schwingen lassen.

Digitalisierung, Industrie 4.0, Innovation und Wachstum waren Schlagworte der Hannover Messe 2017 – vor allem der Begriff „Industrie 4.0“ ist mir häufig ins Auge gesprungen. Und ständig begegneten wir Menschen mit AR- oder VR-Brillen, die wirr in der Luft gestikulieren und ihre Umwelt scheinbar gar nicht mehr wahrgenommen haben.

Die Frage, die sich mir nach der Messe stellt: Wie entwickelt sich das Arbeitsleben in den nächsten Jahren? Gibt es bald auch Roboter, die für ihre Studenten lernen?

Spielwarenmesse 2017: Technologien spielend erleben

3. Februar 2017

Es war unser erster Besuch. Getrieben von dem Thema der Digitalisierung hat es uns nach Nürnberg gezogen. Wie wird die Technologie, die für uns oftmals so komplex und reizüberflutend ist, in Kinderzimmer Einzug halten? Und aus der Sicht als Messeberater: Wie wird der Veranstalter diese Themen umsetzen?

Die Antwort lautet: Spielend!

Jedem seinen Raum.
Die Struktur der Hallen ist gut und übersichtlich. Holzspielzeuge hier, Fahrräder und Modellflugzeuge dort. Gut gebündelt, gut angeordnet. Wir verlaufen uns nicht. Wollen aber in die Halle 3A.

Wir sind gespannt. tech2play ist ein zentrales Thema der Messe und wir sind nach kurzer Zeit mittendrin.
Electronic Pets, Robot Toys, RC Drones, Virtual Play und 3D Printing. Stationen, besetzt mit einem überaus gut geschulten und freundlichen Personal bringen den Interessierten die neuen Tools für die Kinderzimmer nahe. Drohnen, die über Wände laufen können oder der bezahlbare 3D Drucker, der spielend bedienbar ist und im Nu Figuren entstehen lässt.
Augmented Reality wird zu einem fesselnden Spiel. Alles wird, da sind wir uns sicher, zu einer selbstverständlichen Zukunftstechnologie heranwachsen und für die nächste Generation unverzichtbar werden.

 

Die Halle 4A wartet mit geballter Kommunikation und Information auf. Die Trend Gallery informiert so aufgeräumt wie die Vorkommunikation des Veranstalters: Die Beobachtung der Marktentwicklung in Ihrem BLOG und die eindeutige und konsequente Besetzung der Themen. Hier hat ein professionelles Team ganze Arbeit geleistet und die Messe gekonnt umgesetzt.
In dieser Umgebung sind auch die Areale „Made in Germany“ und „Newcomer“ angesiedelt. Pfiffige kleine Stände ermöglichen es Messeneulingen sich auf kleinstem Raum mit ihren Produkten zu präsentieren. Toll auch für die Besucher.

Was ist unser Resumee?

Für uns die spielerische Auseinandersetzung mit den neuen Technologien. Dass uns ein Roboter demnächst beim Staubsagen unterstützen wird, ist schon Realität. Dass er in der Altenpflege eine Rolle spielen wird nahe Zukunft. Dass wir auf Tomaten, Avocados und Mandarinen trommeln werden um unser musikalisches Talent zu entdecken, wird nicht passieren.

Wir kommen aus einer Welt voll Phantasie zurück und müssten eigentlich nächstes Jahr wieder hin. Eine Messe, die inspiriert. Spielerisch und locker flockig.

Isa & Andrea

Möbelmesse 2017: Eindrücke und Trends #immspired

24. Januar 2017

Allgegenwärtig sind Grünpflanzen auf der diesjährigen Möbelmesse. Ob große Blätter in einer Vase arrangiert, ganze Trennwände grün bepflanzt oder als Revival der Blumenampeln – Pflanzen ersetzen die Blumen auf dem Stand und bringen noch eine weitere, lebendige Dimension in den Trend der Naturmaterialien im Haus.
Ob von den „Urban Jungle Bloggers“ wieder in Mode gebracht oder von der Pantone Farbe des Jahres „Greenery“ inspiriert – Grünpflanzen sind wieder modernes Element und Teil der Standkonzepte.

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Neben den Möbeln als Ausstellungsstücke treten immer wieder Details in den Focus: Liebevolle Dekoration und witzige Details geben dem Besucher etwas zum Entdecken und Schmunzeln und erwecken die Ausstellung zum Leben.

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Kern einer jeden Messe ist die Begegnung und das Gespräch vor Ort. Auf der imm sehr schön erlebbar und von einigen Ausstellern auch bewusst thematisiert. An langen Tischen finden sich Kunden und Aussteller zusammen und unterschiedlichste Gespräche werden parallel geführt. Eine familiäre angenehme Atmosphäre entsteht und wird auch von der Messe in den öffentlichen Caféflächen weitergetragen und gefördert.

#immspired #imm2017
#immspired #imm2017

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Kleine Sonderflächen in den Gängen beschäftigen sich mit Ausstellungsstücken oder Themen der Aussteller und bringen einen etwas künstlerischen Ansatz in die Hallen. Diese bieten den Künstlern eine Bühne um abseits der Produktpräsentation Anstöße zu geben und Anliegen zu thematisiseren. So gab es neben einer bequemen Sitzlandschaft eine Demo gegen vorhangfreie Fenster und eine Hommage an Naturfasern zu bestaunen.

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Mit dem neuen Format „immspired – the bloggers‘ trend show“ geht die Möbelmesse nun auch einen Schritt in Richtung Online Community. Die zwei bekannten Interior-Blogger von decor8 und vosgesparis haben in Zusammenarbeit mit ausstellenden Firmen eigene Standflächen gestaltet und dabei Ihre Lieblingsprodukte präsentiert. Neben einem Highlight auf der Messe selbst erreichen Blogger und die Messe damit eine jüngere moderne Zielgruppe fernab der eingestaubten Möbelhäuser und ganz nebenbei eine deutliche Präsenz in den Social Media unter dem Stichwort #immspired.

Unterwegs in Köln waren Isabel und Claudia:

#immspired #imbtroschke
#immspired #imbtroschke

Messestände in Zeiten digitaler Präsenz

5. Januar 2017

Globalisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0: Mit diesen Schlagworten kann man die Herausforderungen umreißen, denen sich Unternehmen gegenübersehen. Wer in dieser Welt erfolgreich sein will, muss sich weiterentwickeln und Veränderungen aktiv begleiten. Veränderung kann dabei viel bedeuten: Transformation, Aufbruch, Trend oder Fortschritt; Abkehr, Rückschritt oder sogar Verzicht.

So mannigfach die Bedeutungen, so reduziert die Metapher, die wir dafür gefunden haben: Die auf den Rücken gebundene Haifischflosse verwandelt einen trägen Karpfen in etwas Neues. Der veränderte Fisch hat Attribute hinzugewonnen, mit denen er sowohl in seinem Süßwasserteich als auch im großen Meer leben kann. Durch die Transformation werden seine Sinne geschärft. So agiert er intelligent in veränderten Märkten: mit dem richtigen Riecher für Trends, einem Auge für das Wesentliche, einem offenen Ohr für Kunden, gutem Geschmack und dem Mut, Risiken einzugehen, wenn sie Erfolg versprechen.

Was heißt das für Messen?

Märkte verändern sich durch die fortschreitende Digitalisierung. Mit welchen Konzepten reagieren Messen auf diesen Wandel? Welche Veränderungen erleben wir als Aussteller und als Besucher? Wie wirkt sich die Marktveränderung auf Messestände aus? Welche Veränderung ist dort nur modischer Hype, welche notwendig oder von Dauer? Aller Digitalisierung zum Trotz bleibt ein Messestand schließlich stets, was er ist: ein realer Ort, an dem Menschen sich begegnen und miteinander sprechen. Hier können Materialien angefasst und Produkte ausprobiert werden. Er ist ein realer Ort, an dem es um Menschen und um Gefühle geht. Darum, Begeisterung zu wecken, Feedback zu erhalten, das eigene Unternehmen authentisch und stilvoll zu präsentieren. Hier werden Geschäfte besprochen und abgeschlossen.

Ganz gleich, ob wir digitale Welten erschaffen oder eine Bühne für Ihre Marke bauen: Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Das persönliche Gespräch und das Miteinander.

Daher ist das Bild der Transformation – der Karpfen mit der Haifischflosse – eine Metapher, die auch zu uns passt. Der eine ergründet die Tiefen seines Teichs, der andere durchstreift mit messerscharfen Sinnen die Weiten der See. Als Symbiose ergänzen die Eigenschaften des einen die Besonderheiten des anderen. Das spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern stärkt auch Vertrauen. Diese partnerschaftliche Symbiose ist Teil dessen, was schon unsere Großväter betrieben haben: ehrbare Kaufleute zu sein und zugleich auf die Stärken des Geschäftspartners zu vertrauen.